Fragen & Antworten

Wer sind die Klassischen Adventisten, woran glauben sie, und wie kannst du mehr über sie erfahren?

Auf diese und weitere Fragen geben wir hier eine kurze Antwort. Wenn du mehr wissen möchtest oder ausführlichere Informationen suchst, kontaktiere uns gerne über das Kontaktformular. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

Grundlegende Fragen

  • Das Ziel dieser Webseite ist es, eine Plattform für das Studium der Bibel und ihrer Lehren im Kontext des Klassischen Adventismus zu schaffen. Hier werden übersetzte und originale Artikel, Materialien sowie weitere theologische Inhalte bereitgestellt – mit dem Ziel, das Leben und Wohlbefinden der Leser praktisch zu bereichern. Denn was wir glauben, formt unsere Weltanschauung, bestimmt unseren Lebensstil und prägt unseren Umgang mit anderen Adventisten, Christen, Gläubigen sowie säkularen Menschen.

  • Grundsätzlich alle Siebenten-Tags-Adventisten (STA) – oft auch einfach „Adventisten“ genannt – glauben an die baldige Wiederkunft Jesu Christi und halten den Ruhetag am siebten Tag der Woche (den biblischen Sabbat), den Gott der Menschheit zum Segen gegeben hat. Zusätzlich vertreten die Adventisten wichtige biblische Lehren wie das richtige Verständnis über den Zustand der Toten, die grundsätzliche Sterblichkeit der Seele, den versöhnenden Dienst Jesu im himmlischen Heiligtum sowie das Untersuchungsgericht.

    Die organisierte Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten verwendet heutzutage die 28 Glaubensüberzeugungen (aktuell in der Fassung von 2020) als ihr Credo. Der Begriff "Siebenten-Tags-Adventisten" hat im Laufe der Zeit somit eine Entwicklung durchlaufen und umfasst heute nicht mehr genau das, was er zur Zeit der Gründung und der Pioniere bedeutete. Die Glaubensgemeinschaft hat sich verändert und "weiterentwickelt", sodass es sinnvoll erscheint, einen anderen Begriff zu verwenden, der den ursprünglichen Siebenten-Tags-Adventismus treffender beschreibt: "Klassischer Adventismus".

  • Als Klassische Adventisten sind wir zwar Siebenten-Tags-Adventisten, gehören jedoch als Gemeinschaft nicht zur offiziellen Kirchenstruktur. Wir unterscheiden uns darin, dass wir kein Credo außer der Bibel haben. Daher verstehen wir uns nicht als Kirche, sondern als eine Gemeinschaft von Gläubigen mit derselben Gesinnung und Grundlage der Wahrheit. Als solche sind wir die Fortsetzung der ursprünglichen Adventbewegung, die ihren bisherigen Höhepunkt in Bezug auf biblische Lehre – sowie deren Auslebung und Anwendung – Ende des 19. Jahrhunderts erreicht hat.

    Unter Klassischem Adventismus verstehen wir ebenfalls eine gegenwärtige, weltweite Bewegung: überall auf der Welt erweckt Gott unabhängige Gemeinschaften, die sich lokal versammeln und den ursprünglichen, Klassischen Adventismus für sich wiederentdecken. Da jedoch nicht alle diese Gläubigen den Begriff kennen, identifizieren sie sich möglicherweise nicht bewusst als „Klassische Adventisten“.

    Die wichtigsten Hauptmerkmale der Klassischen Adventisten sind in den 28 Fundamentalen Glaubensprinzipien von 1889 zusammengefasst worden (nicht zu verwechseln mit den oben genannten 28 Glaubensüberzeugungen)

  • Die 28 Fundamentalen Glaubensprinzipien von 1889 (Fundamental Principles of Seventh-Day Adventists) sind eine Zusammenfassung der Hauptmerkmale des Glaubens der ursprünglichen Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten (Klassischen Adventisten). Sie verdeutlichen klar, was sie von anderen christlichen Denominationen oder religiösen Gruppierungen unterscheidet. Diese Prinzipien wurden von den Pionieren der Glaubensgemeinschaft einstimmig anerkannt und „beruhen auf unanfechtbarer Autorität“, wie Ellen G. White betonte (SpTB02 59.1; 8T 298.2; GW 308.2).

    Ebenso wie die Pioniere betrachten wir diese 28 Prinzipien nicht als Credo. Wir verwenden sie daher weder als Test des Glaubens noch als Voraussetzung für die Zugehörigkeit zur Gemeinde Christi – all das im Gegensatz zu den modernen 28 Glaubensüberzeugungen der STA-Kirche (siehe die Seite „Dateien“ für einen Vergleich).

  • Laut dem Wörterbuch bedeutet das Wort „Credo“ ein Glaubensbekenntnis oder Leitsatz, was nicht zwingend negativ sein muss. Eine Beschreibung von Überzeugungen kann hilfreich sein, um Unterschiede zwischen Denominationen oder religiösen Gruppierungen greifbar zu machen und eine Vision sowie Identität zu vermitteln.

    Allerdings hat das Wort „Credo“ im tatsächlichen Sprachgebrauch eine zusätzliche Komponente: Es steht für eine Liste von Sätzen mit kirchlicher Autorität. Das bedeutet, dass es als Test des Glaubens und der Zugehörigkeit dient. Eine solche konkrete Liste von Glaubensüberzeugungen wird als die „richtige“ Auslegung der Bibel betrachtet und somit zum „Vertreter“ der Wahrheit erhoben. Jedem, der das Credo ablehnt, wird dann Abfall vom "wahren" Glauben vorgeworfen. Zudem wird behauptet, dass der Glaube dieser Person im Widerspruch zu den Lehren der Bibel stehe.

    Allerdings dienen nicht die direkten Aussagen der Schrift als Maßstab für diese Anschuldigung, sondern die Formulierungen im Credo. Wer diese Glaubenssätze – die sogenannten „Vertreter der biblischen Wahrheit“ – ablehnt, gilt als jemand, der die biblische Wahrheit selbst verwirft. Durch diese Praxis wird fehlbaren menschlichen Interpretationen und Formulierungen eine Autorität zugeschrieben, die eigentlich nur dem inspirierten Wort Gottes zusteht.

    Die adventistischen Pioniere hingegen nannten ihre Zusammenfassung – die Fundamentalen Glaubensprinzipien der Siebenten-Tags-Adventisten von 1889 – bewusst nicht „Credo“ und verwendeten sie auch nicht in dieser Weise. Dies steht in starkem Kontrast dazu, wie die Kirche heute mit ihrem Glaubensbekenntnis umgeht.

  • Der Begriff Organisation bezeichnet in unserem Verständnis einen Grundsatz bzw. ein Instrument, das auch Gott nutzt, um Ordnung in seine Gemeinde zu bringen und den Missionsauftrag effektiver zu erfüllen. Es gibt sowohl schlechte als auch gute Organisation (im Sinne vom Organisieren) und Organisationen (im Sinne von Institutionen). Die Bemühungen um jegliche Art von Organisation sollten stets biblisch fundiert sein.

    Wie bereits in der Frage „Was ist der Klassische Adventismus?“ erläutert, gibt es weltweit unabhängige Gemeinschaften Klassischer Adventisten. Diese sind meist in lokalen Gemeinden oder Gemeinschaften organisiert, die sich regelmäßig versammeln und sich an den ursprünglichen Prinzipien der wahren Siebenten-Tags-Adventisten des 19. Jahrhunderts orientieren.

    Darüber hinaus existieren verschiedene Missionswerke, die sich der Verbreitung der Drei-Engels-Botschaft und der Wahrheit über die Lehre von Gott widmen. Viele Klassische Adventisten besuchen weiterhin unterschiedliche „Mainstream“-STA- sowie STA-Reform-Gemeinden und bringen sich mit ihren Talenten zum Segen ihrer Geschwister ein.

    In Österreich sind die Klassischen Adventisten unter dem Namen J7: Jünger Christi bekannt. Diese Community organisiert regelmäßig lokale Treffen, zu denen auch andere Gläubige und Interessenten eingeladen sind und ist nicht als Kirche strukturiert. Die Gemeinschaft ist weder vom Staat als Kirche noch als staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft anerkannt. Zudem ist sie unabhängig von der österreichischen Union sowie anderen Entitäten der STA-Kirche. Ergänzend dazu gibt es das Missionswerk Dendra Mission, welches sich der Missionsarbeit und der Erbauung der Community in Österreich widmet.

  • Es wurde hier oft von (1) Gemeinschaften (Communities), (2) Gemeinden und (3) Kirchen gesprochen und es ist wichtig zu verstehen, wo der Unterschied liegt.

    1)  Gemeinschaft und das englische Äquivalent Community sind Synonyme, die allgemein eine Gruppe von Gläubigen beschreiben.

    2)  Gemeinde kann sich auf den weltweiten Körper Christi beziehen, aber im täglichen Sprachgebraucht auch auf die lokale Versammlung (oder sogar das Gebäude). In der wahren Gemeinde Christi wird auf der Grundlage des Wortes Gottes seine Autorität anerkannt (durch Prophetie und andere Geistesgaben) und Ordnung beibehalten (durch eine biblische und hierarchielose Ältestenschaft).

    3) Der Begriff Kirche bezieht sich auf eine religiöse Organisation mit hierarchischen Strukturen und einem Credo. Es wird menschliche Macht ausgeübt und die Organisationsstruktur ist stark institutionalisiert und systematisiert. Eine Kirche strebt nach der staatlichen und gesellschaftlichen Anerkennung. Traditionen, Formen und Liturgien spielen eine wichtige Rolle. Gebäuden stellen ein wesentliches Element im Gemeindeleben dar.

    Anmerkung: Im Englischen gibt es den Begriff „Church“, der beides bedeutet kann: Gemeinde und Kirche. Daher kann dieses Thema leicht zu Missverständnissen führen und muss im Englischen bewusst im Kontext betrachtet werden.

    Klassische Adventisten wurden von Gott nicht als eine Kirche, sondern als eine Gemeinschaft organisiert. Als die Siebenten-Tags-Adventisten sich in den USA als eine anerkannte Glaubensgemeinschaft registrieren ließen, war das Verständnis da, dass die Organisation nur dem bestimmten Ziel der Verkündigung der Drei-Engels-Botschaft dient. Die Gemeindestruktur bestand bereits zuvor und war unabhängig von der staatlichen Anerkennung und der Institutionalisierung. Klassische Adventisten haben kein Credo außer der Bibel und demzufolge auch kein Handbuch, das die Prozesse der Gemeinde regelt. Sie sind stattdessen als Gemeinschaft auf die Führung Gottes durch seine Offenbarungen angewiesen.

Grundlage des Glaubens

  • Der Glaube der Klassischen Adventisten gründet sich auf die Bibel. Zwar behaupten das die meisten Christen, doch entscheidend ist, wie die Bibel ausgelegt wird. Wir sind überzeugt, dass kein philosophisches oder theologisches System erforderlich ist, das sich auf Traditionen, Kirchenväter oder Akademiker stützt. Es darf kein Tabu sein, auch fest etablierte und allgemein anerkannte Lehren zu hinterfragen, wenn das Bibelstudium zu einer anderen Erkenntnis führt. Dieses Studium umfasst eine wörtliche Lesung des Textes, es sei denn, dieser ist eindeutig als symbolisch oder bildhaft zu verstehen. Zudem erfolgt ein Vergleich von Bibelstellen, sodass die Schrift ihr eigener Ausleger ist.

    Wir glauben, dass die Bibel als absoluter Maßstab der Wahrheit ausreichend ist. Gleichzeitig erkennen wir die Möglichkeit an, dass Gott weitere Propheten beruft, die zusätzlich zur Bibel Zeugnis von ihm ablegen. Solche Propheten müssen jedoch anhand biblischer Merkmale geprüft werden, ob sie z.B. mit den bereits bestehenden Schriften übereinstimmen.

  • Klassische Adventisten glauben, dass Gottes Inspiration für alle wahren Propheten, die in seinem Auftrag sprechen (2 Petrus 1,19-21), dieselbe Autorität, Legitimität und Ausprägung besitzt. Die Schriften von Ellen G. White (EGW) betrachten wir als von Gott inspiriert und als ein direktes Zeugnis Jesu Christi selbst, dem Geist der Weissagung (Offenbarung 19,10).

    Daher sind wir überzeugt, dass sowohl die Bibel als auch die Schriften von EGW durch denselben Geist und mit gleicher „Stärke“ inspiriert sind, jedoch unterschiedliche Wichtigkeit besitzen, sodass dieBibel stets an erster Stelle steht. Die Schriften von EGW sind für uns kein Ersatz für die Bibel, sondern eine harmonische Ergänzung zu dem, was bereits in der Heiligen Schrift offenbart wurde.

  • Wir weisen jegliche Behauptung zurück, dass Teile der Heiligen Schrift oder der Schriften von EGW verfälscht wurden. Gleichzeitig erkennen wir die Existenz von Manipulationsversuchen an, die den Leser in eine bestimmte Richtung lenken. Beispiele hierfür sind: die Hinzufügung von Überschriften, Änderungen in der Zeichensetzung, ungenaue Übersetzungen, bewusste bzw. unbewusste Revisionen, etc. Deshalb legen wir großen Wert auf vertieftes Bibelstudium und den kontextbezogenen Vergleich der Schriften.

    Klassische Adventisten verwenden in der Regel Bibelübersetzungen aus der Linie der Reformation. Wir glauben, dass der Grundtext dieser Bibeln – auch wenn er aufgrund möglicher Überlieferungsfehler nicht vollkommen ist – von Gott durch die „Gemeinde in der Wildnis“ bewahrt und uns überliefert wurde. In diesem Sinne ist er frei von Verfälschung. Die Authentizität der Schriften von EGW lässt sich durch die originalen Manuskripte (die im Archiv des Ellen G. White Estate aufbewahrt werden), sowie durch die Erstauflagen ihrer Bücher (die in zahlreichen Haushalten und Bibliotheken weltweit erhalten sind), nachweisen.

    Wären Passagen oder Teile der Bibel oder der Schriften von EGW verfälscht, hätten wir als Christen kein verlässliches Fundament und müssten unseren Glauben auf den unsicheren Boden menschlicher „Weisheit“ und menschlichen Urteilsvermögens stellen.

Die Lehre über Gott

  • Die Lehre über Gott stellt eine wichtige Glaubensfrage dar, die tiefgreifende praktische Implikationen im Glaubensleben jedes Christen hat. Klassische Adventisten glauben, dass diese „theologische Fragestellung“ auf einfache und verständliche Weise in der Bibel und den Schriften von Ellen G. White (EGW) offenbart ist.

    Die STA-Kirche hat ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts die Trinitätslehre allmählich – um sich an andere christliche Denominationen anzupassen – übernommen. Dies wird an der Veränderung der Fundamentalen Glaubensprinzipien von 1889 hin zu den heutigen Glaubensüberzeugungen deutlich.

    Die Lehre über Gott, also die Persönlichkeit Gottes und seines Sohnes Jesus Christus, ist das Fundament des Glaubens der Gemeinde (Matthäus 16,16-18). Neben dem Bedarf an einer grundlegenden Reformation in der Weltgemeinschaft sehen wir die Wiederherstellung des biblischen Glaubens an den allein wahren Gott und seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus (Johannes 17,3; 3,16; 1. Korinther 8,6; 1 Thessalonicher 1,9-10) als einen der Schlüsselpunkte, auf die sich „Klassische“ im Namen Klassische Adventisten bezieht. Wir sind somit Vater-Sohn-Gläubige.

  • Der Vater-Sohn-Glaube beruht auf der biblisch fundierten Lehre über Gott. Vater-Sohn-Gläubige glauben an den Vater, den allein wahren Gott (1. Korinther 8,6; Johannes 17,3; 1 Thessalonicher 1,9-10). Der Vater hat einen buchstäblichen und eingeborenen Sohn; dies bereits vor der Menschwerdung (Sprüche 30,4; 8,22-31; Johannes 3,16). Christus ist der gezeugte (Psalm 2,7) und dennoch ewige (Micha 5,1) Sohn Gottes. Wir bekräftigen nachdrücklich die volle Göttlichkeit Christi. Er ist kein geschaffenes Wesen (kein bloßer „Engel“), sondern göttlich und seiner Natur nach gleich wie der Vater (Johannes 1,1; Philipper 2,6-8); jedoch nicht in seiner Stellung (1 Korinther 15,23-28). Kraft seiner Zeugung hat er alle Dinge – Attribute, Substanz, Autorität, Herrlichkeit, Macht und Bezeichnungen – von seinem Vater geerbt (Hebräer 1,1-4.8-9).

    Der Sohn, Jesus Christus, bildet nicht ein einziges Gott-Wesen zusammen mit dem Vater, sondern ist mit ihm „eins“ im Geist sowie in Übereinstimmung, Harmonie, Zielen, etc. (siehe Johannes 17 über die Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn). Der Heilige Geist ist die geistliche Manifestation Gottes und seines Sohnes, die so an den Herzen der Menschen wirken (Johannes 14,18-23; Ms 44, 1897, par. 3). Während wir die "Personalität" des Heiligen Geistes bejahen, glauben wir, dass der Heilige Geist die Kraft und Allgegenwart Gottes und Christi ist, die unabhängig wie eine "dritte Person" funktionieren kann. Dies ist jedoch kein separates, individuelles Gott-Wesen mit einer körperlichen Form, wie der Vater und der Sohn es jeweils sind (1 Johannes 1,3-4; Offenbarung 5,13; Daniel 7,13). Christus wohnt durch seinen Geist in uns – das ist die Hoffnung der Herrlichkeit (Römer 8,9; Kolosser 1,27). Wenngleich diese Ansichten vom Heiligen Geist auf dem beruhen, was uns aus der Bibel und den Schriften von EGW offenbart wurde (5 Mose 29,28), bleibt dessen wirkliche Natur ein Geheimnis für den menschlichen Verstand (AA 52.1).

    Es gibt keinen einzigen (Prüf-)Vers in der Bibel oder ein Zitat aus den Zeugnissen, der bestätigen würde, dass es einen dreieinigen Gott gibt – dass die drei Persönlichkeiten ein und dasselbe Gott-Wesen bilden. Begriffe wie Trinität oder Dreieinigkeit kommen weder im Alten noch im Neuen Testament vor. In den Zeugnissen erscheint das Wort Trinität – abgesehen von später hinzugefügten Überschriften und Anhängen des Ellen G. White Estate – nur ein einziges Mal, und zwar in einem völlig anderen Zusammenhang (siehe Lt 43, 1898, par. 25).

    Die Gründer und frühen Pioniere der Adventbewegung waren keine Trinitarier. Gleichzeitig waren sie jedoch auch keine Anti-Trinitarier, welche behaupten, dass Jesus Christus ein geschaffenes Wesen sei, der minderwertiger als der Vater ist. Daher verzichten wir auf alle Etiketten wie "antitrinitarisch" oder "arianisch" und halten am biblischen Gottesverständnis fest, soweit es die Bibel und der Geist der Weissagung offenbaren. Unsere Ansicht unterscheidet sich damit von der offiziellen Position der Kirche.

  • Da es unter den Siebenten-Tags-Adventisten unterschiedliche Auffassungen über Gott, seinen Sohn und den Heiligen Geist gibt, schlagen wir der Weltgemeinschaft vor, in diesem Bereich mehr Freiraum zu gewähren. Dieser würde sich von selbst ergeben, wenn die modernen 28 Glaubensüberzeugungen nicht als Credo benutzt und stattdessen aufgegeben würden. Gleichzeitig sollten wir vermeiden, die klassischen 28 Fundamentalen Glaubensprinzipien von 1889 als neues Credo einzuführen, selbst wenn sie prophetische Bestätigung erhalten haben. Für das Volk Gottes sollte allein die Bibel das einzige Glaubensbekenntnis sein.

    Unser Ziel sollte darin bestehen, das geistliche Wachstum jedes Einzelnen zu fördern und den Leib der Gläubigen (die Gemeinde) beim gemeinsamen Missionsauftrag zu unterstützen. Dabei sollten wir uns vor allem darauf konzentrieren, wo wir als Individuen geistlich stehen, und die Aufmerksamkeit auf unseren unmittelbaren Umkreis richten.

    Wir ermutigen Klassische Adventisten, sich nicht abzuschotten oder vorschnell ihre lokalen STA-Versammlungen zu verlassen. Gerade durch persönliches Zeugnis können wir die Wahrheit über den Vater und den Sohn wirksam mit anderen teilen. Unser Ziel ist es nicht, eine eigene Denomination oder Kirche zu gründen, sondern die Gemeinde von innen heraus zum Besseren zu verändern.

    Als Vorbild dient uns die frühe Gemeinde – etwa durch Hauskreise und Hausgottesdienste –, um unseren Glauben zu stärken, insbesondere wenn dieser in STA-Kirchen nicht immer toleriert wird. Gleichzeitig sollten wir weiterhin ein positiver Einfluss auf andere Siebenten-Tags-Adventisten bleiben.